Religion und Götter

Die Götter und Religion in Olympia

Der Olymp war der höchste Berg in Griechenland und laut der Mythologie das Heim der zwölf olympischen Götter. Der Göttervater Zeus wurde in der Stadt Olympia besonders stark verehrt. Der berühmte griechische Künstler Pheidias erbaute in Olympia eine riesige Statue des Zeus, welche als eines der Weltwunder der Antike große Berühmtheit erlangte. Da Zeus viele Kinder mit Sterblichen hatte, entstand in Olympia der sogenannte Heroenkult, welcher die verschiedenen Halbgötter der altgriechischen Sagen verehrte. Ein bekanntes Beispiel ist der Held Herakles, welcher zahlreiche Prüfungen bestanden haben soll. Zusätzlich zu dem Kult um den Göttervater existiert in Olympia noch ein Tempel einer zweiten Göttin. Das Heraion war der Frau und Schwester des Zeus, Hera, gewidmet. Olympia war, neben der Funktion als religiöse Stätte zu Ehren des Zeus, der Veranstaltungsort der Olympischen Spiele und großer Festlichkeiten. Die Spiele und Feste wurden veranstaltet, um Zeus zu ehren. Die Olympischen Spiele sollen angeblich von Pelops, einem Königssohn, ins Leben gerufen worden sein, um seine Geliebte für sich zu gewinnen. Da an den Olympischen Spielen ausschließlich Männer teilnehmen durften, entwickelte sich ein zusätzlicher Wettkampf für Frauen, welcher Heraien genannt wurde. Er wurde zu Ehren der Hera veranstaltet.

Götter und Liebe

Auf der Akrokorinth in Korinth stand der Tempel der Aphrodite. Sie war die Göttin der Schönheit, Liebe und Fruchtbarkeit. Es gibt verschiedene Mythen über die Geburt der Aphrodite. Als üblichste Erklärung wird die Abstammung von Zeus angesehen. Die Eheschließungen im antiken Griechenland waren eher mit einem Vertrag zu vergleichen, als mit einer liebesbezogenen Entscheidung. So war ein Ehevertrag beispielsweise in Athen stehst Pflicht. Die Ehe diente hauptsächlich der Zeugung von Kindern und wurde meist geplant und arrangiert. Der Vater übergab seine Tochter in die Obhut des ausgewählten Mannes. Diese starre und kühle Form der Partnerschaft findet sich auch in vielen griechischen Göttersagen und Erzählungen wieder.

Das Orakel von Delphi

Orakel galten im antiken Griechenland als wichtiger Weg mit den Göttern zu kommunizieren. Üblicherweise zogen die Menschen mit einer speziellen Frage zu einem Orakel und erhofften sich eine hilfreiche Antwort. Die bekanntesten Orakel der antiken Welt waren das Zeus-Orakel in Dodona und in Olympia und das Apollon-Orakel in Delphi. In den Tempeln der Zeus Orakel deuteten mehrere Priester Zeichen der Natur, wogegen im Orakel von Delphi eine einzelne Priesterin als Appollons Vertreterin auf Erden fungierte. Diese Priesterin wurde auch als Pythia bezeichnet. Die Pythia war immer über 50 Jahre alt und wurde auf Lebenszeit in das Amt der heiligen Priesterin berufen. Bevor Fragende und Reisende die Pythia ersuchen durften, mussten diese zunächst eine Gebühr bezahlen und dem Gott Apollon ein spezielles Opfer erbringen. Die Aussagen der Pythia wurden im sogenannten Adyton getroffen und waren meist sehr uneindeutig. In der historischen Forschung fanden sich Anhaltspunkte für Bestechungen des Orakels, um bestimmte Entscheidungen und Weissagungen zu erzielen. Das Thema wird heute noch diskutiert. Neben dem Orakel galt Delphi auch als Ort der Sühne. Hier konnte man sich von seiner Schuld befreien und Besserung geloben.

Quellen- und Literaturangaben

Die Götter und Religion in Olympia
Greifenhagen, Adolf: Griechische Götter. Berlin 1968. Seite 8f., 10f.
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 253, 277, 447, 474, 487, 678.
Lauffer, Siegfried (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 1989. Seite 479.

Götter und Liebe
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 56f.
Lauffer, Siegfried (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 1989. Seite 338-343.
Grønbech, Vilhelm: Götter und Menschen. Hamburg 1967. Seite 239-242.

Das Orakel von Delphi
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 13, 167f., 451f., 540.
Lauffer, Siegfried (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 1989. Seite 185-189.
Rosenberger, Veit: Griechische Orakel. Eine Kulturgeschichte. Darmstadt 2001. Seite 137-139.