Kunst und Kultur
Die Olympischen Spiele
Die Olympischen Spiele fanden in der Stadt Olympia statt. Diese befindet sich im griechischen Bezirk Elis, welcher sich im Südosten Griechenlands befindet. Ein wesentliches Erscheinungsbild sind die arkadischen Bergketten, welche sich im Hintergrund der Stadt zeigen. Man geht heute davon aus, dass es in der Region bereits 1500 v. Chr. erste menschliche Siedlungen gegeben haben könnte. Die Olympischen Spiele wurden dann erstmals 776 v. Chr. eingeführt und werden seitdem als Tradition fortgeführt. Olympia wurde damals aufgrund seiner Rolle als wichtige, heilige Stätte für die Spiele als Veranstaltungsort gewählt. Üblicherweise dauerten die Spiele fünf Tage an. Manchmal verlängerten sich die Spiele um einen weiteren Tag. Im Rahmen von sechs Tagen konnten sich einzelne Termine verschieben. Die Anmeldung der Athleten zu den Spielen endete einen Monat vor Beginn der Spiele. Frauen waren von der Teilnahme ausgeschlossen. Im historischen und zeitlichen Verlauf veränderte sich der Ablauf der olympischen Spiele immer wieder. So wurden Disziplinen und Feste teilweise auf andere Tage verschoben. Die hier gezeigte Übersicht erfasst lediglich eine der häufigsten Reihenfolgen. Am ersten Tag erfolgten verschiedenste Zeremonien und religiöse Rituale. Auch finale Trainingseinheiten für die Sportler wurden am ersten Tag durchgeführt. Zudem starteten die Wettkämpfe für junge Athleten unter 18 Jahren. Diese traten im Ringen, im Faustkampf und auch im Stadionlauf gegeneinander an. Am Morgen des zweiten Tag begannen die sogenannte hippische Agone. Bei dieser traten die Wettkämpfer auf der Pferderennbahn gegeneinander an. Am Nachmittag folgten das sogenannte Pentathlon, was soviel wie Fünfkampf bedeutet. Bei diesem traten die Athleten nahezu nackt an. In den fünf Disziplinen Diskuswurf, Speerwurf, Springen, Wettlauf und Ringen wurden beeindruckende Rekorde aufgestellt. Am dritten Tag wurden große Opferzahlen vor dem Tempel des Zeus dargebracht. Meist wurden 100 oder sogar mehr Rinder geopfert. Am Abend wurden die essbaren Reste der geopferten Tiere in einem öffentlichen Festmahl gemeinsam gegessen. Am Morgen des vierten Tages starteten die Laufwettbewerbe. Am Nachmittag folgten Kampfdisziplinen, wie Ringen und Boxen. Zusätzlich wurde der sogenannte Hoplitodromos abgehalten, bei welchem die Sportler mit voller Rüstung rannten. Wer an einem der Tage beim Betrügen erwischt wurde musste mit hohen Geldstrafen und körperlicher Gewalt rechnen. Am fünften Tag schlossen die Siegerehrungen die Spiele ab. Archäologen haben festgestellt, dass die Siegerehrungen meist gewaltige Feierlichkeiten waren, bei welchen ohne Hemmungen gefeiert wurde.
Musik im antiken Griechenland
Die Musik spielte im antiken Griechenland eine zentrale Rolle. So galt Musik beispielsweise als eine der Grundlagen einer guten Ausbildung für jeden heranwachsenden Jungen. Mädchen wurde eine solche Ausbildung leider verwehrt. Musik wurde im antiken Griechenland nahezu überall gespielt. Bei Opfergaben, religiösen Zeremonien, sowie bei Feldarbeiten oder auch bei verschiedenen Festen durfte eine musikalische Unterstützung nicht fehlen. Die wichtigsten Instrumente waren Abwandlungen von Leiern (Zupfinstrument) und Flöten. Im antiken Griechenland gab es auch Musikwettbewerbe. Diese wurden generell als Agone bezeichnet. Besonders Athen war bekannt für seine Wettbewerbe. Der griechische Politiker Perikles ließ im Jahr 444 v. Chr. das sogenannte Odeion bauen. Dabei handelte es sich um eine überdachte Musik- und Konzerthalle. In dieser fanden die unterschiedlichsten Musikwettbewerbe statt. Beispielsweise traten in den Panathenäen männliche Künstler im Spielen von Instrumenten gegeneinander an. Bei den Dionysien ging es verstärkt um den Gesang der Künstler. Frauen waren von solchen Wettbewerben gänzlich ausgeschlossen und durften nur zuschauen.
Theater im antiken Griechenland
Neben der Musik nahm auch das Theater eine zentrale Rolle im antiken Griechenland ein. Ab 500 v. Chr. erlangte das Theater als Kunstform eine hohe Bedeutung in Athen. und wurde somit auch ein wichtiger Teil der griechischen Kultur. Das Theater und die dazugehörigen Feierlichkeiten wurden dem Gott Dionysos gewidmet, welcher besonders in Athen verehrt wurde. Das Athener Theater, welches auch lykurgisches Theater genannt wurde, lag vermutlich östlich der Akropolis. Es war für seine Zeit erstaunlich groß und konnte mehreren tausend Menschen einen Platz bieten. Allerdings waren einige Bereiche der Tribüne bestimmten gesellschaftlichen Gruppen vorbehalten. So durften beispielsweise nur Priester, Senatoren und auch Beamte unten im Bereich der Orchestra Platz nehmen. Da das Theater mit der Zeit stark verfallen ist, lassen sich nur noch Vermutungen zum verwendeten Baumaterial anstellen. So wird angenommen, dass die Zuschauertribüne aus Kalkstein und der Bühnenbereich aus Holz bestanden haben könnten. Der Tanzplatz vor der Bühne war vermutlich ebenfalls aus Kalkstein gefertigt. Er wurde auch Orchestra genannt. Er diente meist für Darbietungen des musikalischen Chors. Zur Ausstattung gehörten, neben der Tribüne und der eigentlichen Bühne, noch ein kleinerer Kran (mechane) sowie eine Rollmaschine (ekkyklema). Mit dem Kran wurden meist Abbilder von Göttern zum schweben gebracht. Mit der Rollmaschine konnten größere Objekte auf der Bühne bewegt werden. Die sogenannte Sekene, oder auch Hinterbühne, war ein Vorraum, welcher der Aufbewahrung der Requisiten diente. Außerdem konnten sich die Darsteller hier vorbereiten. Der Raum war im Athener Theater nicht von außen einsehbar. Thematisch gesehen konzentrierte man sich im Theater auf die Darstellung von fiktiven Sagen und Erzählungen, aber auch auf die Abbildung von gesellschaftlichen Themen. Frauen durften auch bei dieser künstlerischen Form nicht selbst mitmachen. Demnach mussten Männer die weiblichen Rollen spielen. Ähnlich, wie bei den musikalischen Wettbewerben gab es auch Wettkämpfe in Bezug auf die Leistungen einer Gruppe oder Einzelperson im Theater.
Quellen- und Literaturangaben
Olympische Spiele
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Weeber, Karl-Wilhelm: Die unheiligen Spiele. Das antike Olympia zwischen Legende und Wirklichkeit. München/ Zürich 1991. Seite 22-26, 32, 65.
Musik im antiken Griechenland
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Koller, Hermann: Musik und Dichtung im alten Griechenland. Bern/ München 1963. Seite 86-88, 90f., 113f., 132, 165-168
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 23, 181-183, 425-427, 441f., 461f.
Theater im antiken Griechenland
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Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 636-638.