Nahrung und Handel

Wein

Im antiken Griechenland und auch im antiken Rom gehörte Wein zu einem der wichtigsten Lebensmittel. Er war wertvoll und begehrt und um diesen zu produzieren galt es verschiedene Schritte und Techniken zu beachten. Meist wurden die angepflanzten Trauben durch Sklaven geerntet. Der optimale Standort für die Anbaugebiete war hierbei besonders entscheidend für die Qualität des Weines. Nach dem Trocknen und Pressen der Trauben, sowie dem Filtern des daraus entstandenen Saftes, war ein wichtiger Schritt in der Herstellung die Vergärung der gewonnenen Flüssigkeit. Durch das lange Gären wurde der Wein haltbarer und erhielt einen erhöhten Alkoholgehalt. War er fertig, so wurde er meist mit Gewürzen, Kräutern und anderen Zusätzen verfeinert und ergänzt. Im antiken Griechenland wurde Wein als medizinisches Mittel erstmals wissenschaftlich untersucht. Der berühmte antike Arzt Hippokrates aus Kos setzte das Getränk gezielt als Therapiemaßnahme ein. So wurde Wein als wichtiges Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt und fand auch in der Desinfektion eine bedeutende Anwendung. Der Flüssigkeit wurden auch magische und göttliche Eigenschaften zugeschrieben, nach welchen sogar Augen- oder Darmkrankheiten geheilt werden sollten. Auch im religiösen und sportlichen Kontext hatte der Wein eine entscheidende Funktion. So wurde er vor sportlichen Wettkämpfen und religiösen Ritualen oftmals geopfert, um einem bestimmten Gott ein wertvolles Opfer darzubringen. Neben den gezielten Einsatzmöglichkeiten wurde der Wein natürlich auch vom griechischen Volk ohne spezielle Hintergründe konsumiert. Meist wurde er dazu mit Wasser vermischt.

Weizen und Landwirtschaft

Getreide galt im antiken Griechenland als das Hauptnahrungsmittel. Es spielte besonders für die antike Polis Athen eine bedeutende Rolle. In Athen wurde die Getreideversorgung durch die Volksversammlung geregelt, welche das demokratische Zentrum der städtischen Politik darstellte. Getreidevorräte wurde streng bewacht und Bäcker mussten sich an detaillierte Regelungen halten. Wichtig für den Anbau von Getreide war eine gute Bewässerung und Düngung des wenig fruchtbaren Bodens in Griechenland. Nach der Bewirtschaftung eines Feldes musste dieses im darauffolgenden Jahr brachliegen. Es durfte also nicht bewirtschaftet werden, da es sonst Schaden nehmen könnte. Zusätzlich zu dieser Regel musste ein Feld entsprechend gedüngt werden. Konnte man dies als Bauer nicht umsetzen, so musste man weniger anspruchsvolle Pflanzen wie Gerste anbauen. Der Anbau und die Ernte von Getreide wurde meist durch Sklaven durchgeführt. Zuzüglich zum Korn bauten die Griechen außerdem vermehrt Oliven, Feigen und Trauben an. Olivenöl und Wein galten als kostbare Güter und wurden entsprechend gehandelt. Die antiken Griechen betrieben die landwirtschaftliche Arbeit meist mit schlichten Geräten aus Holz. Zu diesen gehörten die Sichel, der Spaten, die Hacke und der Pflug, welcher oft durch einen Ochsen gezogen wurde. Die landwirtschaftlichen Erträge hingen, der Meinung der antiken Griechen nach, von der Gottheit Demeter ab. Sie war die Göttin der Kornfelder und Schützerin des Ackerbaus. Damit eine Ernte erfolgreich wurde, beteten viele Bauern und Landbesitzer zu Demeter und brachten ihr ein Opfer dar. Neben dem Anbau des Getreides und der anderen wichtigen Nutzpflanzen stellte der Bereich der Viehzucht ebenfalls eine wichtige Rolle dar. So wurden hauptsächlich Schafe und Rinder gezüchtet. Auch Schweine, Ziegen und Ochsen soll es laut archäologischen Funden gegeben haben. Tiere boten den Vorteil, dass die Landbesitzer keine Missernten riskierten. Zusätzlich konnten durch sie wertvolle Lebensmittel, wie Milch und Käse gewonnen werden. Hinweise, für eine verstärkte Tierzucht in der bergigen Region um Arkadien im Westen Athens, ergeben sich aus Beschreibungen des römischen Dichters Vergil, welcher ein harmonisches Hirtenleben in der Region erläuterte.

Exkurs: Peiraieus

Peiraieus war ein Hafenort in Athen, welcher auch Piräus genannt wird. Er war der Haupthafen von Athen und lag südwestlich der Stadt. Der Hafen erlangte durch seine gute Lage für die Seeflotte Athens eine militärische Bedeutung im Kampf gegen die Perser. Nachdem der Hafen seine wichtige Funktion als Kriegshafen erfüllt hatte, entwickelten sich zusätzlich zu den militärischen Strukturen Lagerhallen und eine Agora. Der Hafen wurde zu einem zentralen Handelszentrum.

Quellen- und Literaturangaben

Wein
Keppel, Theodor: Die Weinbereitung im Altertum und in der Neuzeit. Bayreuth 1896. Seite 5f., 8f.16-18.24-26.
Kreiskott, Horst: Der Wein - Eine Arznei von der Antike bis zur Gegenwart. Wiesbaden 1983. Seite 9f.

Weizen und Landwirtschaft
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 78, 168f., 250, 366-368.
Isager, Signe/ Skydsgaard, Jens Erik: Ancient Greek Agriculture. An introduction. London/ New York 1992. Seite 49-53.
Sallares, Robert: The Ecology of the Ancient Greek World. New York 1991. Seite 304f. , 362f.

Exkurs: Peiraieus
Howatson, Margaret C.(Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike. Biographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2006. Seite 470.
Lauffer, Siegfried (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 1989. Seite 551.